Dienstag, 21. Dezember 2010

Irgendwann im April.


Ich bin aufgeregt.
Warum? 
Nunja ich versuche es mal so zu erklaeren: 
Vor einem Monat bin ich mal zum 'zuschauen' bei den Proben der Musical Gruppe meiner Schule gewesen, meine Freundin G hatte mich mitgenommen. Zuschauen ist nicht das richtige Wort, denn ich habe gleich mitgemacht. Unfreiwillig. So weit so gut. Als ich naechstes mal wieder da war, hatten meine beiden Freundinnen G und K aus der Stufe ueber mir, die beide dort mitmachen, schon gefragt ob ich noch beim Stueck mitmachen kann. Also die Gruppenleiterin, mich natuerlich nicht.
Schwupps, schon bin ich mittendrin in den Proben zum Musical. In knapp einem Monat ist Premiere, und bis vor ein paar Tagen habe ich nur die Gesangsproben mitgemacht, aber nun muss ich auch noch das tanzen und schauspielern lernen. Man das wird wirklich knapp, deswegen haben wir jetzt die ganzen naechsten Wochenenden proben. Wochenende, adieu. Aber deswegen sollte ich nicht so aufgeregt sein. Bin ich aber. Aueßerdem: Zu einem der Auftritt Wochenenden kommen Freunde von mir. Aber nicht irgendwelche Bekannten, sondern meine 'Internet-Clique' also wir haben uns übers Internet kennengelernt, durch so ein Musikforum, und festgestellt, hey wir wohnen ja alle in der Naehe der gleichen Stadt, und uns mittlerweile auch schon alle 1-2 Monate getroffen. Und sie wollen es sich ansehen, peinliiich!
Aber verhindern kann ichs ja sowieso nicht...     

Es wird mir im Musical auch wirklich nicht allzu leicht gemacht. Immerhin hab ich keine Unterlagen, kenne das Stueck nicht richtig, habe die meisten Szenen noch nie gesehen und die Choreo erst vor ein paar Tagen zum ersten Mal angeschaut. 
Da waeren wir dann auch schon bei meinem naechsten Problem: Ich kann nicht gut tanzen. Ein bisschen bekomm ich es ja hin, aber dann sollen wir so Freestyle tanzen, also an gewisse Anweisungen halten und uns dazu noch was ausdenken. Das trau ich mich nicht so. Und da ist noch ein Problem: Ich kann keine Standarttaenze, aber brauche sie da. Also muss ich mir sie extra zeigen lassen, was heißt die Anderen koennen sich beeimern, weil ich mich doof anstelle...
Naja… das Eindrehen ist nicht schwer^^; wenigstens etwas...
Dafuer werde ich hoechstwahrscheinlich mit einem Kerl tanzen muessen, J, der mich eigentlich die meiste Zeit am aergern ist... muah... das ist fies, er macht sich über meine Unsicherheit lustig, so kommt’s mir vor.. 
Zum Beispiel, wenn ich das mit dem tanzen noch nicht hinbekomme. 
Weil es so lustig ist, setzten sie mir noch einen drauf. 'Weil wir ja einige Leute auf dieser kleinen Bühne sind, koennen ja nicht alle am tanzen sein, also muesst ihr dann so tun als ob ihr da rummachen wuerdet.’ sagte unsere Choreographin. Sie hat das an J gewandt gesagt, ich habs aber trotzdem mitbekommen und dachte nur wtf. Kurze Zeit spaeter hat sie es mir dann auch gesagt und ich konnte nur ein 'ok' rausbringen. Dann hat sie mir noch ein paar Anweisungen gegeben, wie: 'du musst dich mit dem Ruecken zum Publikum stellen, tanz ihn ein bisschen an oder setz dich auf seinen Schoß'. Uff. Und schon hatte J dann auch seinen Arm um mich gelegt und mich an ihn rangezogen und dabei sein fieses Grinsen aufgesetzt und zu allem Ueberfluss auch noch 'arrr' gemacht... waere ich jemand anderes gewesen, haette ich mich in der Situation echt ausgelacht. Ich weiß nicht wie ich das vor all den Leuten schaffen soll...panik.

Intro.

Hallo an alle die dies hier lesen.
Mein Name ist Bella und dies sind Auszuege aus tagebuchaehnlichen Texten, die ich frueher sehr unregelmaeßig geschrieben habe.
Ich hoffe, sie werden halbwechs verstaendlich sein. Wenn etwas unklar ist, duerft ihr gerne nachfragen.

ein paar Worte vorab, ich war damals ein aengstliches, verschlossenes Maedchen. Ich war nicht immer so, aber als ich grade mal 12 Jahre alt war, und auf eine neue Schule gekommen bin, mit meinen ganzen vermeindlichen Freundinnen, außer meiner Besten, war ich aufeinmal ganz alleine, meine 'Freundinnen' hatten einfach keinen Bock mehr auf mich und haben mich ignoriert. Und ploetzlich waren da 20 Leute, die einen gehasst haben, ohne das man was getan hat. In der Zeit habe ich mich zurueck gezogen, ich war ohne Freunde, ich war still und ich hab mich fest verschlossen.
Das kann jedem mal passieren, meint ihr?
Moeglich.
Aber mich hat es veraendert.
Es hat mich verletzt. Aber auch stark gemacht.
Von da an hatte ich eine eigene Meinung, eigene Einstellung.
Und ich habe Freunde gefunden, Freunde die jetzt immernoch meine Freunde sind.
Ich hatte mit Leuten in meinem alter, bis auf die wenigen Freunde, abgeschlossen, sie als dumm und niemals erwachsen werdend abgestempelt, nur noch aeltere Freunde gehabt und auch die habe ich noch heute.

Der folgende Text ist aus der Zeit, wo ich grade 14 geworden war.
Ich war vorher wie tot, ich kann mich an nichts erinnern, keine besonderen Ereignisse, ich bin an den Wochenenden mit Freunden weggegangen, habe mich an Wochenenden mit Freunden getroffen, nur fuer die Wochenenden gelebt und fuer meine Freunde, mit denen ich im Internet geschrieben habe. Zwischenmenschliche Beziehungen gingen garnicht, nur die engsten Freunde habe ich ueberhaupt umarmt. Fuer sowas wie Beziehungen, Kuesse, Beruehrungen war ich zu verschreckt, schließlich war das die letzten paar Jahre ausgeblieben.
Und dann kam alles Schlag auf Schlag.



Grueße♥
Bella.